Unser Experte für Ernährung – Allgemein
Prof. Dr. med. Andreas Pfeiffer (Ernährung – Allgemein)
Institution und Position: Direktor der Klinik für Endokrinologie, Diabetes und Ernährungsmedizin an der Charité, Universitätsklinikum Berlin und Leiter der Abteilung Klinische Ernährung am Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIFE) in Potsdam, Leibniz-Institut. Universitätsprofessor (C4) für Innere Medizin mit Schwerpunkt Endokrinologie an der Freien Universität Berlin.
Stand: 14.03.2018
Die Mitschrift des Interviews mit Prof. Dr. med. Andreas Pfeiffer (Ernährung – Allgemein) zum Thema “Ernährung – Allgemein”
Wofür braucht man Eiweiß?
Eiweiß ist ein Grundnahrungsmittel. Es ist der Hauptbaustein unserer Zellen und der Enzyme. Eiweiß ist insbesondere wichtig für den Muskelaufbau. Eine ausreichende Eiweißzufuhr ist vor allen Dingen wichtig wenn man älter wird, weil im Alter die körpereigene Produktion von Muskelprotein schlechter wird. Durch eine ausreichende Eiweißzufuhr kann man also die Muskelmasse besser erhalten und verhindern, dass man gebrechlich wird. Das Gleiche gilt auch für den Knochen, der für seinen Aufbau Eiweiß braucht. Wer gesund alt werden wir und seine Leistungsfähigkeit erhalten möchte braucht mehr Eiweiß als Menschen, die das zugeführte Eiweiß besser verwerten können.
Welche Eiweißquellen sind gesund?
Eiweiß wird zunehmend weniger konsumiert, weil viele Leute Angst vor Fleisch haben, weil sie gehört haben, dass zu viel Fleisch ungünstig ist. Auch die WHO, also die Weltgesundheitsorganisation, hat ja solche Statements gerade herausgebracht. Das stimmt tatsächlich für rotes Fleisch: Man sollte nicht mehr als etwa 300 g rotes Fleisch von Schwein, Rind, Ziege oder Schaf pro Woche essen. Andere Eiweißquellen sind hingegen sehr gesund. Das sind insbesondere das Milcheiweiß, dass beispielsweise in Quark, Joghurt und Käse enthalten ist, dann weißes Fleisch, also Hühnerfleisch und Fisch sowie das Pflanzen-Eiweiß, z.B. in Bohnen, Erbsen, Linsen, Soja und Lupine. Die Vielfalt an Soja- und Lupine-Produkten ist ja sehr groß; gerade im Biomarkt gibt es hier sehr gute Möglichkeiten gesundes Eiweiß zuzuführen.
Wie viel Obst sollte man essen?
Früchte sind aufgrund ihres Gehalts an Vitaminen und Mikronährstoffen gesund, sie enthalten aber auch Fruchtzucker und damit Kalorien. Zu viel Fruchtzucker ist ungünstig und hat negative Eigenschaften auf den Stoffwechsel und wir empfehlen, nicht mehr als 300 g Obst pro Tag zu essen. Es wird zum Beispiel ein mittelgroßer Apfel, eine Mandarine und vielleicht eine halbe Banane.
Please subscribe to get access to rest of the questions. Click here
Ist Fruchtzucker aus Obst schädlich?
Fruchtzucker hat durchaus ungünstige Eigenscha . . . .
Ist Fruchtsaft so gesund wie die Werbung behauptet?
Fruchtsaft ist auszwei Gründen nicht so gesund . . . .
Was sollte man zum Frühstück essen?
Das Frühstück ist eine wichtige Mahlzeit für . . . .
Sind Vollkornprodukte gesund?
Vollkornprodukte werden von vielen Leuten desha . . . .
Ist es besser das Frühstück auszulassen?
Das Frühstück wird häufig ausgelassen, wenn . . . .
Spielt es eine Rolle wann man isst?
Spielt tatsächlich eine erstaunlich große Rol . . . .
Spielt es eine Rolle zu welcher Tageszeit man was isst?
Ich spielt insbesondere eine Rolle zu welcher T . . . .
Sind Kohlenhydrate abends wirklich schlecht?
Kohlenhydrate abends sind nicht unbedingt schle . . . .
Sind alle erhältlichen Süßstoffe schädlich?
In der EU sind etwa 10 Süßstoffe zugelassen. . . . .
Wie sollen sich Sportler ernähren?
Wenn man normalen Sport betreibt, also bei Hobb . . . .
Was halten Sie von von Omega-3 zur Vermeidung von Gefäßverkalkungen?
Die zuvor von Omega-3-Fettsäuren wurde über e . . . .
Ist vegane Kost gut oder schädlich?
Vegane Kost kommt momentan immer mehr in Mode. . . . .
Treiben Eier den Cholesterinspiegel hoch?
Es stand lange in den Ernährungsempfehlungen, . . . .
Kann man durch Ernährung den Cholesterinspiegel beeinflussen?
Die Nahrung hat einen starken Effekt auf den Ch . . . .
Welche Vorteile bietet die Mediterrane Kost?
Die typische mediterrane Kost bekommen wir in D . . . .
Kann man seine Darmflora durch die Ernährung beeinflussen?
Die Darmflora, auch Mikrobiom genannt, besteht . . . .
Ist laktosefreie Kost gesund?
Laktosefrei zielt darauf ab, dass der Milchzuck . . . .
Ist glutenfreie Kost gesund?
Gluten ist momentan ein großes Thema. In Ameri . . . .
Welche Frage stellen Ihnen Patienten am häufigsten?
Eine der ganz häufigen Fragen meiner Patienten . . . .
Welche Neuentwicklungen zur Ernährung erwarten Sie in den nächsten 5 Jahren?
Neuentwicklungen in der Ernährungsversuch soll . . . .
Was sind Mikronährstoffe?
Mikronährstoffen sind die in Pflanzen, aber du . . . .
Infos zur Person
Ich habe mich in der Forschung immer für die Wirkung von Hormonen und ihren Rezeptoren interessiert, insbesondere solche, die mit dem Stoffwechsel zusammenhängen. Im Jahr 2000 erhielt ich einen Ruf an das Deutsche Institut für Ernährungsforschung,das DIFE, kombiniert mit einem Lehrstuhl an der Charité, Universitätsklinikum Berlin. Das DIFE ist ein Leibniz Institut, an dem ich insbesondere Ernährungsstudien durchgeführt habe. In vielen meiner Studien erforschen wir die Frage der Prävention ernährungsbedingter Erkrankungen wie Adipositas und Diabetes. Diese Studien werden häufig international und auf nationalen Kongressen vorgestellt. Hinzu kommt meine Aufgabe als Hochstuhllehrer an der Universität. Wir bilden auch junge Mediziner und Ernährungswissenschaftler aus. Was mich selbst besonders antreibt ist die Frage, was wir durch eine gesunde Ernährung in einer Welt erreichen können, die durch Gesundheitsprobleme gekennzeichnet ist, welche durch ein Überangebot an Nahrung entstehen.
Infos zur Klinik
Meine akademische Position und meine Klinik zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass wir auf der einen Seite das Deutsche Institut für Ernährungsforschung zur Verfügung haben und die dort gewonnenen Grundlagenkenntnisse mit der Klinik für Endokrinologie, Diabetes und Ernährung Medizin an der Charité verbinden können. Das hat den Vorteil, dass wir die Ergebnisse der Grundlagenforschung unmittelbar auf die klinische Forschung im Bereich der Ernährungsmedizin übertragen können. Dabei widmen wir uns insbesondere der Frage, wie Ernährung das Auftreten und den Verlauf von Erkrankungen, speziell von Stoffwechselerkrankungen, beeinflusst. Unsere angebotenen Therapiemöglichkeiten und die damit verbundene Diagnostik konzentrieren sich darauf, individualisierte Therapieansätze zu entwickeln, also herauszufinden, was welche Ernährungsstrategie für den Einzelnen, also den speziellen Fall, am besten geeignet ist.
Lebenslauf:
Studium
1972-1974 | Vorklinisches Studium der Medizin bis Physikum in Kiel. |
1974-1975 | Klinisches Studium in Montpellier/Frankreich, in dieser Zeit Arbeit im Biochemischen Labor der Universität bei Prof. Henry Rochefort über die DNS-Bindung von Östrogenrezeptoren. |
1975-1979 | Klinisches Studium in Freiburg/Breisgau bis zum Staatsexamen. Paralleles Studium der Philosophie einschließlich Vorprüfung. |
1980 | Approbation als Arzt. Promotion am Institut für Biochemie in Freiburg/Breisgau (Prof. Heinrich). Thema: „The effect of ethidium bromide on the estrogen receptor interaction with DNA and isolated nuclei and its effect on nuclear transfer in the intact rat uterus“. |
Klinische Berufserfahrung
1979-1981 | Max Planck-Institut für Psychiatrie, München (Direktor Prof. Dr. Albert Herz). Arbeiten über endogene Opioide und Klassifikation von Opiatrezeptortypen |
1981-1983 | National Institute of Health, Bethesda, Maryland. DFG-Stipendium. Thema: Rolle hypothalamischer Opiatrezeptoren bei der Regulation Blutdrucks und neuroendokriner Systeme. Biochemische Untersuchung von Opiatrezeptoren. |
1983-1989 | Medizinischen Klinik II, Klinikum Großhadern, München (Prof. Dr. G. Paumgartner). Assistenzarzt und Führung des wissenschaftlichen Labors im Max Planck Institut, Martinsried. Klinische Schwerpunkte: Endokrinologie und Gastroenterologie. Wissenschaftliche Schwerpunkte: Pathophysiologie von Second Messenger Systemen und Wachstumsfaktor-Systemen. |
1989 | Facharztprüfung in München für Innere Medizin. |
1989 | Habilitation und Venia legendi für das Fach Innere Medizin der Ludwig Maximilians-Universität in München. Thema:“Nachweis und neuroendokrine Funktion verschiedener Opiatrezeptor-Typen“. |
10/1989 | Oberarzt der Medizinischen Klinik und Poliklinik (Dir.: Prof. Dr. H. Schatz), Klinikum Bergmannsheil, Ruhr-Universität Bochum. Aufbau und Leitung des Labors für Endokrinologie/Stoffwechsel |
1991 | Teilgebietsbezeichnung „Endokrinologie“ |
1992 – 1997 | Hermann- und Lilly-Schilling Professur, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Essen |
1992 – 2000 | Beauftragter für Biologische Sicherheit und ab 1995 Projektleiter Sicherheitsklasse 2 für Arbeiten mit retroviralen amphotropen Vektoren |
1995 | Ernennung zum apl Professor der Ruhr-Universität Bochum |
1998 | Teilgebietsbezeichnung „Gastroenterologie“ |
Seit 10/2000 | C4-Professur für Innere Medizin der Freien Universität Berlin, Leiter der Abteilung Klinische Ernährung am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam und der Abteilung für Ernährungsmedizin, Endokrinologie und Diabetes am Universitätsklinikum Benjamin Franklin |